Tagesmütter sehen sich als Lückenbüßer | WESER-KURIER

Bremen. Sie fühlen sich oftmals als die Lückenbüßer, die Betreuung zweiter Klasse anbieten. Doch Tagesmütter und -väter sollen besser gestellt werden. Nicht zuletzt, weil die Politik sie braucht, wenn der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz im kommenden Jahr überhaupt gesichert werden soll. Aber auch, um die Arbeit der Frauen und Männer zu wertschätzen.

Wenn ihre „Kletterknirpse“ morgens kommen, hat Heike Gronert schon einen Teil ihrer Arbeitszeit hinter sich, das Essen vorbereitet, vom Vortag aufgeräumt, Schreibkram für die Behörden erledigt. „Wir kommen locker auf eine 50-Stunden-Woche“, sagt die Bremerin, die seit bald 30 Jahren als Tagesmutter vorwiegend Kinder im Krippenalter betreut.

Sie gehört damit zu den 340 Tagesmüttern und -vätern, die derzeit gut 1000 Kinder in Bremen versorgen. Manche fünf Tage die Woche, je acht Stunden lang, einige nur morgens oder nachmittags, ganz flexibel nach Wunsch der Eltern. Das ist ein Aspekt, den die offiziell als Tagespflegepersonen geführten Frauen und wenigen Männer wie Heike und Jörg Gronert, Gabi Onesseit, Angelika Hofmann und Gabriele Geyer bei einem Aktionstag der Arbeitsgemeinschaft Tagesmütter und Tagesväter am 13. Juli herausstellen möchten. „Wir wollen zeigen, was wir leisten, und dass das gute Arbeit ist“, sagt Heike Gronert.

Die Rolle der Tagesmutter hat sich verändert. „Die Mutti, die neben Wäschewaschen und Kochen ihre eigenen Kinder und noch ein paar weitere betreut, gibt es nicht mehr“, betont Angelika Hofmann. Eine qualifizierte Ausbildung, oft jahrelange Erfahrung gerade mit kleinen Kindern unter drei Jahren, große Flexibilität und viel Einsatz sind Pfunde, mit denen sie wuchern möchten. Nicht etwa, weil ihr Betreuungsangebot zu wenig nachgefragt wird. Im Gegenteil: die Tagespflege – das hat auch Familienministerin Kristina Schröder in ihrem jüngst vorgestellten Zehn-Punkte-Programm zum Ausbau des Betreuungsangebots für Kleinkinder deutlich gemacht – bekommt mit dem Rechtsanspruch von Eltern auf einen Krippenplatz für ihr Kind ab August 2013 eine neue Bedeutung.

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