Tageseltern warten wieder
Der Unmut bei Tagesmüttern und -vätern wächst: Viele von ihnen haben am ersten August weder Bewilligungen für ihre Betreuungskosten noch Geld bekommen.
Folgende Artikel (auszugsweise) ist am 01.08.2013 in der taz erschienen:
Seit dem ersten August gelten für Tagesmütter- und väter in Bremen neue Regelungen, denn Eltern, die ab sofort einen Rechtsanspruch auf einen U-3-Kitaplatz haben, sollen ihre Kinder zu den gleichen Bedingungen bei einer „Tagespflegeperson“ abgeben können. Die neuen Konditionen, beklagen die Tageseltern, seien für sie jedoch schlechter als bisher (die taz berichtete) – und hinzu kommt nun auch noch: Viele der Tageseltern haben am ersten August kein Gehalt bekommen.
Konnten die Tagesmütter und -väter bisher frei entscheiden, ob sie zusätzlich zu den kommunal festgelegten Stundenpauschalen den Eltern ihrer Schützlinge zum Beispiel Aufschläge für Essen oder Miete in Rechnung stellten, dürfen sie das nun nicht mehr. Dafür ist die Pauschale erhöht worden. „Aber“, sagt dazu Tagesmutter Elisabeth Lahusen, „die Betreuung in den Abendstunden ist dabei nicht vorgesehen.“
Nachdem Regnier Anfang dieser Woche aufgrund der noch immer fehlenden Verlängerungen an die Öffentlichkeit gegangen war, „war plötzlich das Geld für drei Kinder auf meinem Konto“, erzählt sie. „Aber für das vierte Kind fehlt es noch immer, und Bescheide habe ich überhaupt noch nicht bekommen.“ Jedes Jahr sei es das Gleiche: „Im letzten August wurde meine Krankenversicherung nicht abgebucht, weil mein Geld noch nicht da war – wenn ich keinen berufstätigen Ehemann hätte, würde ich das gar nicht mehr machen.“
Matthias Schadwinkel hingegen ist alleinerziehender Vater von zwei Söhnen und wartet ebenfalls noch auf die Bescheide, „und wenn mein Geld nicht bis morgen da ist“, sagte er gestern, „dann wird die Miete zurückgebucht.“ Seit April 2012 ist er Tagesvater, und bis vor Kurzem hat er noch aufstockend Hartz IV bekommen, denn erst seit Anfang des Jahres betreut er vier Kinder: „Vorher waren es drei, und davon konnte ich nicht leben.“
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